Ein Pilzbefall bei Hunden ist keine Seltenheit – vor allem, wenn diese ein geschwächtes Immunsystem haben. Doch welche Pilzarten gibt es überhaupt? Sind alle Pilze schädlich? Wie kann einem Pilzbefall vorgebeugt werden und wie wird dieser behandelt, sollte der Vierbeiner bereits betroffen sein? Diese und weitere wichtige Fragen klären wir in unserem heutigen Blogbeitrag!
Welche Pilzarten können Hunde befallen?
Hefepilze
Hefepilze sind einzellige Mikroorganismen, die sich durch Sprossung oder Spaltung vermehren. Als Energiequelle nutzen sie verschiedene Zuckerarten wie etwa Glucose, Fructose oder Sucrose. Die optimale Umgebung für diese Pilzart bietet ein neutraler oder leicht saurer pH-Wert. Zu den Hefepilzen, die Hunde häufig befallen, gehören Candida albicans und Malassezia furfur.
Malassezia furfur ist auch bei gesunden Hunden und Menschen auf dem Körper zu finden. Nimmt seine Präsenz jedoch Überhand, so kann der Pilz zu gesundheitlichen Problemen führen: Bekannt sind Malassezien vor allem für die Ohrentzündungen, die sie hervorrufen können.
Candida sind kleine, rundlich-ovale Strukturen von 4-8 µm Durchmesser, die auf Haut und Schleimhäuten zu finden sind. Sie sind – wie auch Malassezien – Saprophyten, d.h. sie kommen natürlich auf und in (Hunde-)Körpern vor, können bei einem Ungleichgewicht jedoch Krankheiten auslösen. Durch die Pilzart Candida kann es unter anderem zu Candida-Mykosen oder Candidiasis kommen. Betroffen ist dabei meist der Rachenraum, aber auch Speiseröhre und Magen können befallen sein. Eine Infektion mit Candida führt deshalb meist zu Darmerkrankungen mit Durchfall sowie Blähungen oder Infektionen des Urogenitaltrakts (Harn- und Geschlechtsorgane).
Fadenpilze
Fadenpilze (Dermatophyten) nutzen Kohlenhydrate oder Keratin als ihre Energiequellen. Vor allem die Gattungen Mikrosporum canis, Trichophyton gypseum und Trichophyton mentagrophytes befallen Hunde. Diese lösen Haar- oder Hautmykosen aus und werden von Menschen, anderen Tieren sowie teilweise auch durch den Kontakt mit dem Erdboden übertragen.
Welche Krankheiten treten durch Pilzbefall häufig bei Hunden auf?
Ohrentzündung (Otitis)
Eine Entzündung der Ohren tritt vor allem in den wärmeren Jahreszeiten auf, denn der Hefepilz Malassezia furfur bevorzugt ein feuchtes und warmes Millieu. Daher sind Hunde, die beispielsweise gerne baden gehen, häufiger davon betroffen. Aber auch anatomische Gegebenheiten wie etwa Hängeohren schaffen eine ideale Umgebung für Pilze.
Vermehrt sich der eigentlich „friedliche Ohrbewohner“ Malassezia drastisch, so kommt es zu einer Infektion mit Juckreiz und Entzündungen. Der Gehörgang sowie die Ohrmuscheln sind bei einer Erkrankung meist mit schwarzem Ohrschmalz (Cerumen) bedeckt und riechen unangenehm („muffig“).
Achtung: Wird die Otitis chronisch, so müssen mit dem*der Tierärzt*in weitere Schritte eingeleitet werden! Es besteht die Gefahr einer Mittelohrentzündung, die bei schwerem Verlauf bis hin zur Beeinträchtigung des Hörvermögens, Gleichgewichtsstörungen oder einer Schädigung der Gesichtsnerven führen kann!