Viele Hundebesitzer fürchten einen Befall ihres Hundes mit Würmern und behandeln ihn deshalb mehrmals im Jahr präventiv mit Wurmkuren. Warum das nicht immer die optimale Lösung für Deinen Vierbeiner ist, wie Du Deine Fellnase stattdessen vor einer Infektion bewahren kannst und viele weitere Informationen rund um das Thema Wurmbefall haben wir Dir in unserem Beitrag zusammengetragen.
Welche Wurmarten gibt es eigentlich?
Spulwürmer
- am häufigsten verbreitete Art in Deutschland
- bis zu 20cm lang
- Symptome: Durchfall, Erbrechen, Nährstoffmängel
- Folgen: Wachstumsstörungen bei Welpen, Bläh- bzw. „Wurmbauch“, Blutarmut
Bandwürmer
- Übertragung v.a. durch Fressen von Beutetieren oder Aas
- Unterarten:
- Fuchsbandwurm (Übertragung durch Nagetiere)
- Gurkenkernbandwurm (Infektion durch Verschlucken befallener Flöhe)
- Hundebandwurm (Übertragung durch Schafe, nur im Mittelmeerraum verbreitet)
Lungenwürmer
- Übertragung durch Fressen von infizierten Schnecken, Mäusen oder Vögeln
- Befall von Lungenarterien & rechter Herzhälfte
- Symptome: Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit
- Folgen: Blutgerinnungsstörung, Entzündungen des Lungengewebes, plötzlicher Tod
Hakenwürmer
- bis zu 1,5cm lang
- Blutsauger (Anheftung an Darmschleimhaut)
- Aufnahme über Hautkontakt mit Larven aus Erdboden oder Fressen von Erde
- Symptome: Gewichtsabnahme, Müdigkeit, blutiger Durchfall
- Folgen: Blutverlust, Schleimhautschädigung
- Schäden bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem möglich
Herzwürmer
- Vorkommen: primär im Mittelmeerraum
- bis zu 30cm lang
- Übertragung durch Stechmücken als Herzwurm-Larve
- Befall von Herz & Lunge
- Folgen: Herzwurmkrankheit (Dirofilariose)
Peitschenwürmer
- Vorkommen: vor allem in Tierheimen & Zwingern (sehr robuste, über Jahre infektiöse Eier)
- Blutsauger (Anheftung an Darmschleimhaut)
- Symptome: blutiger Durchfall
Folgen eines Befalls
Wurmbefall bei Hunden ist leider keine Seltenheit, denn die infektiösen Eier und Larven der verschiedenen Wurmarten sind – ähnlich wie Giardien – meist sehr widerstandsfähig. Sie können im Erdboden bzw. im Kot und Fell befallender Tiere lange Zeit überleben.
Würmer sind Parasiten, d.h. sie profitieren auf verschiedene Weise vom Befall ihres Wirts. Sie rauben ihm beispielsweise Nährstoffe oder schädigen dessen Organe. Eine Infektion mit Würmern kann für einen Hund also mitunter schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, wenn der Vierbeiner nicht schnellstmöglich behandelt wird!
Außerdem wichtig: Einige Wurmarten können sogar auf den Menschen übertragen werden!
- Durchfall (mit Erbrechen)
- Verstopfung
- Mangelerscheinungen durch verminderte Nährstoffaufnahme
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Stumpfes, glanzloses Fell
- Juckreiz am Hinterteil
- Aufgeblähter „Wurmbauch“
Warum präventive Entwurmungskuren nicht (immer) sinnvoll sind!
Pro Jahr mehrfach präventiv Wurmkuren durchzuführen, ist jedoch wenig sinnvoll und kann sich auf Dauer sogar negativ auf den Hundekörper auswirken. Denn diese sind nichts anderes als Medikamente, welche in den Organismus des Vierbeiners eingreifen. Sie beanspruchen den Magen-Darm-Trakt unserer Fellnasen und können vor allem für sensible Hunde eine Belastung darstellen.
Wie Du Wurmbefall wirklich vorbeugen kannst
- Entsorge den Kot Deines Hundes gewissenhaft!
- Überprüfe 2-4 mal jährlich, ob Dein Hund mit Würmern infiziert ist (beim Tierarzt oder mit Online-Test-Kits) und lasse ihn (wenn nötig!) behandeln
- Teste Deinen Vierbeiner nach einem gemeinsamen Auslandsaufenthalt (z.B. in „Wurm-Risikogebieten“)
- Unterstütze das Immunsystem Deines Hundes mit hochwertigem Futter und ausreichend Ballaststoffen
Tipp: Eine Sammelkotprobe ist sinnvoller als eine Einzelprobe. Bei befallenen Hunden muss nicht jeder abgesetzte Stuhl zwingend Wurmeier enthalten! Bei einer Einzelprobe kann es daher vorkommen, dass ein betroffener Vierbeiner als vermeintlich „gesund“ identifiziert und nicht behandelt wird.
Im Allgemeinen möchten wir jedoch nicht prinzipiell vom (präventiven) Entwurmungskuren abraten. Jeder Hundebesitzer muss am Ende selbst entscheiden, wie gefährlich ein Wurmbefall für den Hund bzw. seine Familie sein könnte und muss dementsprechende Vorkehrungen treffen.